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Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Hettenhain


Am 15. Juli 1928 trafen sich 24 Männer, aus dem 300 Seelen-Dorf Hettenhain, in der damaligen Gaststätte Diefenbach und kamen überein, dass eine Freiwillige Feuerwehr leistungsfähiger und lebendiger sei, als die zu dieser Zeit noch existierende Pflichtfeuerwehr. An diesem Tag wurde Fritz Henrici (senior) zum Feuerwehrkommandanten ernannt. Ein Jahr später schon übernahm Karl Schieber die Leitung der Wehr und achtet besonders auf die militärische Haltung der Wehrmänner. Regelmäßige Übungsdienste, wenn auch mit noch recht einfachen technischen Gerät (wie z.B. Handpumpen), hatten einen hohen Ausbildungsstand zur Folge und führten bereits 1930 zur ersten Teilnahme beim Kreisfeuerwehrtag in Michelbach. Schon ein Jahr später hatte die junge Wehr das Selbstvertrauen den heutigen Kreiswettkampf in Hettenhain als Ausrichter zu gestalten.

Es folgten schwere Jahre im Dritten Reich. 1942 wurden alle Wehrtauglichen von der Wehrmacht eingezogen, so dass die Freiwillige Feuerwehr, wie auch in vielen anderen Bereichen, von den Frauen und älteren Männer des Ortes gestellt werden musste. Doch auch die Frauen erledigten Ihren Dienst und lernten mit Freude den Umgang an den Ihnen unbekannten Gerätschaften.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde es ruhig um die Feuerwehr, da die Folgen des Krieges nur Platz für das Notwendigste ließ. So fanden zwar regelmäßig Unterweisungen und Übungen statt, doch die Lücken die der Krieg gerissen hatte, konnten nicht so schnell geschlossen werden und stellte die folgenden Wehrführer vor eine schwierige Aufgabe. Alles in allem kommt es in diesen Jahren zu wenigen Einsätzen und das Vereinsleben verläuft relativ ruhig.
Mit dem Wirtschaftswunder in Deutschland, ist auch für die Freiwillige Feuerwehr ein neues Zeitalter angebrochen. 1964 haben die Hettenhainer einen mittelschweren Waldbrand oberhalb der Aartalbahnstrecke (Alten Damm) zu bekämpfen, der bis heute der größte Brandeinsatz war. 


 
Mit der einstimmigen Wahl wird auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung der 24 jährige Reinhard Felde zum neuen Wehrleiter gewählt. Diese Wahl setzt neue Impulse, da Felde sich um die Verbesserung des Ausbildungstandes, hier speziell der Wettkampfgruppe widmet, und es versteht Bürger und Wehr durch Veranstaltungen zu verschmelzen. So verwundert es nicht, dass 1968 die Jugendfeuerwehr Hettenhain als Vorstufe zur aktiven Abteilung gegründet wird.
Im Jahre 1970 entsteht mit der Unterstützung der Gemeindeverwaltung, der Bürger Hettenhains und den unermüdlichen Anstrengungen der Feuerwehr das Spritzenhaus. Hierzu wird das leerstehende alte Backhaus abgerissen. Damit die Feuerwehrmannschaft nicht mehr hinter dem Anhänger herlaufen muss, damit Zeit und Kräfte für den Einsatz gespart werden können, wird ein Löschgruppenfahrzeug bei der Gemeinde beantragt. Aufgrund der geringen Einsatzmöglichkeit in dem Ort, erhält die Wehr 1972 ein Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF). Weitere Ausrüstungen und Gegenstände werden teilweise selbst durch Einnahmen an Festen angeschafft. 1979 stimmt die Stadt dem Umbau des Gerätehauses zu, damit die Fahrzeughalle in ihrer heutigen Form entstehen kann. Im Dezember 1990 erhält die Freiwillige Feuerwehr ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug von der Stadt Bad Schwalbach, mit dem damals völlig neuen Ausstattungsmerkmal „Atemschutzgeräte“.

Im Jahre 1997 findet erneut der Kreisentscheid der Hessischen Feuerwehrleistungsübung in Hettenhain statt und es gelingt zum ersten Mal den ersten Platz an diesen Wettkämpfen zu erreichen. Dieser Erfolg sollte auch nicht abbrechen, bereits 1999 kann die eingespielte Mannschaft aus Hettenhain den Titel des Kreismeisters zum dritten Mal in Folge nach Hettenhain holen.
2005 konnte das in die Jahre gekommene Mannschaftstransportfahrzeug Mercedes 207D durch einen neuen Mercedes Sprinter ersetzt werden. Ein für die Belange der Feuerwehr und des Vereins ausgerichteter Fahrzeugausbau konnte 2010 realisiert werden. Da ein zukünftiges Ersatzfahrzeug nicht mehr in die Halle des Feuerwehr Gerätehauses passen würde, setzen sich die Mitglieder der Einsatzabteilung dafür ein, dass die zu Verkauf stehende "Diefenbach-Halle" im Ortskern von der Stadt erworben wird. Im Dezember 2010 beschafft die Stadt für 201.000 € die Halle. Diese soll 2017 zum neuen Feuerwehr-Gerätehaus umgebaut werden.
2014 fand erneut der Kreisentscheid der Hessischen Feuerwehrleistungsübung in Hettenhain statt, wo sich Hettenhain gegen acht weitere Mannschaften behaupten musste. Dieses Ereignis war zugleich das 25. Wettkampfjubiläum der Hettenhainer Wehr. Trainer Jürgen Wink, ebenfalls seit 25 Jahren Wettkämpfer, wurde von seiner Mannschaft mit einem 1. Platz mit 100%, und somit absolute Bestleistung, geehrt.

Mitte 2015 erhält die Hettenhainer Wehr ein "Mittleres Löschfahrzeug". Neue Ausstattungsmerkmale sind ein 1000l Wassertank, eine fest verbaute Pumpe, Lichtmast, Atemschutzgeräte in den Sitzen (zur Anlage während der Anfahrt), sowie ein verlasteter Stromerzeuger. Da das Fahrzeug nicht ins Feuerwehr-Gerätehaus passt, wird das Fahrzeug bis zum Ausbau der das neuen Gerätehauses bereits in der "Diefenbach-Halle" gegenüber des Bürgerhauses stationiert.
Die letzten Jahre haben gezeigt, dass sich auch das Bild des Feuerwehrwesens immer mehr verändert. Stand früher die Bekämpfung von Bränden im Vordergrund, so zeigt die Gegenwart, dass die Feuerwehr immer mehr für technische Hilfeleistungen bei schweren Unfällen hinzugezogen wird. Aber auch die zunehmenden Naturgewalten haben in den letzten Jahren immer öfter gezeigt, wie wichtig die eigene Wehr im Ort ist, um bei Katastrophen wie Hochwasser und Stürmen zeit- und ortsnah zu reagieren. So wollen wir auch weiterhin optimistisch in die Zukunft sehen, unserer Jugend zur Seite stehen, sportliches und kameradschaftliches Miteinander ausbauen, damit wir auch in diesem Jahrtausend zu unserem alten Motto „Gott zur Ehr – dem Nächsten zur Wehr“ stehen können.   


 Verfasst und zusammengestellt von Dirk Gethöffer, erweitert von Fabian Thölken