04.07.2018 - 09:25h - FFW Ramschied
Neues Gerätehaus krönt Engargement
Von Thorsten Stötzer - Aarbote (03.07.2018) / Foto: wita/Martin Fromme
RAMSCHIED . Ausnahmsweise dient das neue Gerätehaus in Ramschied bei seiner Einweihung als Festhalle. Wer sich umschaut, mag kaum glauben, wie es einst an dieser Stelle aussah. „Die Undichtigkeiten im Dach ließen den Schimmel auf der Einsatzkleidung wachsen“, schildert Fabian Meurer im Namen des Feuerwehrvereins die Zustände im liebevoll „alter Bunker“ genannten Vorgängerbau.
An diesem Tag gibt es noch mehr zu feiern. Der Ramschieder Feuerwehrverein wird 85 Jahre alt und die Jugendfeuerwehr zehn Jahre. Dazu hat sich gerade die Kinderfeuerwehr „Super Firekids“ gegründet mit elf Mitgliedern im Grundschulalter. Und endlich wird das Mittlere Löschfahrzeug (MLF) offiziell vorgestellt, das bereits seit drei Jahren im Dienst steht. „Ganz schön viel auf einmal“, meint Wehrführer Michael Lecke und ergänzt im Hinblick auf das Engagement: „Gemeinsam ist vieles möglich.“ Der Feuerwehrverein sei wichtig fürs Ortsleben, von der Nachwuchsarbeit profitiere letztlich die Einsatzabteilung. Zum MLF gibt es einige Anekdoten über anfängliche Macken zu erzählen. In Ramschied erwies sich das Gerätehaus als zu niedrig für das Fahrzeug. „Ein tolles Auto, aber nun passte das Haus nicht mehr“, so Lecke. Es wurde Boden abgestemmt und umgebaut, was den Blick auf das Gebäude an sich lenkt.
Nach langer Planungszeit war im Mai 2017 Baubeginn für das neue Gerätehaus, in der angrenzenden Wisperhalle wurden weitere Räume für die Feuerwehr hergerichtet. Jetzt verfügen die Brandschützer nach den Angaben des Architekten Kurt Trimper über 260 Quadratmeter Nutzfläche, seit Dezember nutzen sie das Gerätehaus. Die Gesamtkosten von 731 000 Euro bezuschusste das Land mit 127 000 Euro.
Mit viel Humor und helfenden Händen
Weitere 30 000 Euro sparten die Feuerwehrleute durch Eigenleistungen, was ihnen bei der Einweihung viel Lob einbringt. Fotos zeigen Bagger beim Abriss des Altbaus und manchmal erschöpfte Helfer. Zwischenzeitlich bestand ein Provisorium aus Zelt und Container. „Man kam sich bei jedem Regen da vor wie in Venedig – nur ohne Gondeln“, sagt Lecke und verdeutlicht allgemein, dass Humor nötig war, um alle Unwägbarkeiten zu meistern. Doch mit dem Ergebnis ist nicht nur er zufrieden.
Für ein funktionales und schönes Haus erbittet der Pastoralreferent Benedikt Berger Gottes Segen. Bevor die anderen Bad Schwalbacher Wehren ihren Ramschieder Kameraden gratulieren, haben Ehrengäste aus der Politik das Wort. „Wirklich gelungen“, findet der CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Willsch den Bau. „Ihr Engagement wird gekrönt“, schließt sich Petra Müller-Klepper (CDU) aus dem Landtag an. Zukunftsorientierung und Eigenleistungen würdigt Landrat Frank Kilian.
Ein Ortszentrum sei gewachsen mit Wisperhalle, Dorfplatz und Gerätehaus, lobt Stadtrat Wolfgang Kreher (CDU) als Bad Schwalbachs Vertreter. Als Basis der Jugendarbeit und „Ort für schöne Stunden“, empfindet die Jugendfeuerwehrwartin Natalie Meurer das Haus. Auch Ortsvorsteher Olaf Rosenow betont den Wert der Wehr für das Gemeinwesen, was sich gleich danach beweist beim Tag der offenen Tür.